Lilly Mayer aus der Stufe Q1 trat am 5. November 2021 im Rahmen des 7. Oberbergischen Rhetorikwettbewerbs mit einem achtminütigen Vortrag gegen zehn Schülerinnen und Schüler von anderen Schulen des oberbergischen Kreises an. Der Titel des Vortrags, welcher sich mit dem Umweltschutz im alltäglichen Leben befasste, lautete „Ich bin der Geist, der stets verneint und ewig doch das Gute meint“, angelehnt an Goethes Faust I.
Nach der begeisternden, in der Aula des Engelberg-von-Berg Gymnasiums Wipperfürth gänzlich frei vorgetragenen Rede wurde Lilly nach Punkten, vergeben nach den Kriterien Inhalt, Aufbau, Sprache, Körpersprache, phonetische Mittel und Gesamtwirkung von der Jury unter die drei Höchstplatzierten gewählt. Diese mussten im Folgenden nach einer Minute Vorbereitungszeit einen dreiminütigen Vortrag zu einem Zitat H. G. Wells („Den Fortschritt verdanken wir den Nörglern. Zufriedene Menschen wünschen keine Veränderung.“) halten. Auch hier überzeugte Lilly die Jury mit ihrer starken Leistung.
Lilly (dritte von rechts auf dem ersten Foto) gewann neben dem ersten Platz einen Geldpreis für sich sowie das ATG. Da das Aggertal-Gymnasium mit Lilly die Gewinnerin des Wettbewerbs stellt, wird der Rhetorikwettbewerb im nächsten Jahr am ATG ausgetragen.
Wir danken Dir für Deinen Mut und Dein Engagement und beglückwünschen Dich zum ersten Platz!
Unsere Kollegin Frau Klimpel war als Vertreterin der Schule bei der Veranstaltung anwesend und beschreibt im folgenden Artikel den Ablauf der Veranstaltung.
Die Spannung ist nicht zu verkennen! Die technische Vorbereitung incl. Livestreame wurde perfekt durch das Technik-Team des EVB geleistet.
Aber sind die TeilnehmerInnen auch so perfekt vorbereitet?
Und wie ist die Jury besetzt?
Als Erstes fällt uns die Divergenz bezüglich der Geschlechter auf: Während in der Jury von sieben Juroren nur zwei Frauen sind, bietet die Teilnahmeliste nur vier Jungen bei insgesamt 12 BewerberInnen.
Nun, wir erwarten mit einiger spürbarer Aufregung in der Aula die ersten Reden!
Und jetzt geht es auch schon los: Nach der Begrüßung und Vorstellung der sich durch ein gewisses Maß an Diversität auszeichnenden Jury aus der Arbeitswelt, beispielsweise Herr Prof. Dr. Schommer, Universität Luxemburg, Fachgebiet KI, Herr Thomas Hütt, Fachanwalt für Verkehrsrecht, Herr Marc Schröder, Unternehmer, Herr Marcus Simons, Inhaber Werbe-Produktur Simons, Herr Peter Lüdorf, Geschäftsführer Gummi-Berger, Frau Ronja Breuer, Studentin und Vorsitzende Rotaract, Frau Marga Radermacher, ehem. Schulleiterin des EVB und Herr Günter Dierk, ehemaliger Leiter des Landesbetriebes Wald und Forst wird die Bühne frei gegeben.
Die Themen konnten von den Teilnehmenden selbst ausgewählt werden und beginnen mit « Den Rechten der Frau ».Eine sehr spannende und energiegeladene Rede einer Schülerin, die mit Leidenschaft die Gleichberechtigung verlangt. Weiter geht es mit dem Thema der Selbstakzeptanz, ebenso interessant wie ihre Vorgängerin.
Das nächste Thema befasst sich mit der Faszination Krebs, welches in einer mit offenen Fragen und Appellen gespickten Rede behandelt wird. Die durch dieses viele Menschen betreffende Thema erzeugt eine hohe Aufmerksamkeit und Stille, die zum Nachdenken anregt - ein Thema, das gerade im Gedenkmonat November von großer Bedeutung ist und uns an unsere verstorbenen Vorfahren erinnert. Aber auch der Umgang mit dieser Krankheit wird beleuchtet: Können wir uns durch uns selbst von dieser Krankheit befreien? Schätzen wir das Hier und Jetzt? Ist uns bewusst, wie schnell das Leben vorbei sein kann?
Braucht Zivilisation Religion? So lautet das nächste Thema einer Rede, welche vor dem Internationalen Club der Atheisten gehalten wird. Der philosophische Schwerpunkt ist hier unverkennbar und regt zum Nachdenken an.
Ein ganz anderes Thema behandelt die Europäische Union am Scheidepunkt, in einer absolut mitreißenden Rede, gehalten von einer Vertreterin des Europäischen Jugendparlaments: Die kommende Präsidentin des EU-Parlamentes stellt sich vor! Mit ihrer sachlichen Klarheit und Überzeugungskraft offenbart sich das offensive Engagement der Rednerin - absolut geeignet für die EU-Politik!
Die neue Krebstherapie mit MRNA-basierten Impfstoffen in Zeiten der Corona-Pandemie ist ein weiteres vom nächsten Redner selbst gewähltes und sehr aktuelles Thema, welches uns in Form einer fachlich fundierten Rede vor dem Medizinerkongress nähergebracht wird. Die hiermit verbundene Werbung für die Offenheit gegenüber der Forschung kommt gut an im Publikum.
Doppelmoral und Irrationalität im Umgang mit Tieren ist ein anderes spannendes Sujet, das sich in einer authentischen Rede gegen die Unterteilung in Nutz- und Haustiere ausspricht. Der Redner legt seinen Fokus auf die Abschaffung der Tötung von Tieren und vegane Ernährung.
“Lesen bleibt” behandelt als fiktives Thema die letzte Ausgabe eines gedruckten Buches. In Kindheitserinnerungen schwelgend betrauert die Rednerin das Verschwinden des letzten gedruckten Buches, das endende Stöbern in Buchhandlungen durch e-books und vor Allem: die schwindende Lesefähigkeit in unserer Gesellschaft, erzeugt durch Kurznachrichten und Posts; fake news werden zum Ersatz für tiefer gehende Analysen. Ihr Appell: Das Lesen von Büchern soll unbedingt erhalten bleiben!
Unser Aggertal-Gymnasium wird durch Lilly mit dem Thema Umweltschutz im alltäglichen Leben vertreten: Deutschland als hochentwickeltes Land beteiligt sich an der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen! In einer hoch spannenden Selbst-Reflexion in Form eines inneren Dialoges zwischen dem bequemen Ego und der mahnenden inneren Stimme zieht sie das Publikum in ihren Bann! Mit ihrem leidenschaftlichen Engagement offenbart sie unseren inneren “Schweinehund”, den “kleinen Teufel auf der Schulter”. Und erst wenn wir diesen annehmen, können wir den kleinen Engel in uns entdecken, der uns immer wieder zum Verzicht zugunsten unserer Lebensgrundlagen auffordert.
Als eines der letzten Themenfelder wird die Frage nach Identitäten in Form einer Rede vor der Ethikkommission präsentiert. Dabei werden Aspekte wie Sprache, Kultur und Umfeld als Instrumente der Begegnung von verschiedenen Identitäten problematisiert. Aber auch Identitätskrisen besonders von geflohenen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, deren Auflösung mit Hilfe von Religion und Selbstannahme werden beleuchtet. Im Fazit plädiert die Rednerin für eine autonome Entscheidung: Wer bin ich und wer will ich sein?
Fast Fashion - Zeit für Fair-Änderung, eine Rede auf der Fashion-Week 2022 in Berlin beklagt die surrealen Zustände unserer Fast-Fashion-Industrie. Der Fokus wird auf die unfairen Arbeitsbedingungen gelegt, die in Ausbeutung und Versklavung besonders von Kindern und Müttern münden. Die resolute Rede weist uns auf die dringend Not-wendige Fair-Änderung hin zur Slow-Fashion: Zu überlegen, ob wir das Kleidungsstück wirklich brauchen und zu verlangen, dass faire Produktionsbedingungen kenntlich gemacht werden, Second-Hand-Kleidung zu kaufen und damit unseren Planeten von den überbordenden Kleider-Müllbergen zu befreien - das ist die Botschaft.
Und jetzt wird es noch einmal spannend: Wer sind die drei GewinnerInnen? Oder sind es vielleicht sogar vier? Nein, die drei Besten werden auf die Bühne gebeten: Lilly Mayer (ATG), Teresa Hillebrand (St. Angela-Gymnasium Wipperfürth) und Jana Reinhold (Städtisches Lindengymnasium Gummersbach). In der letzten Runde müssen die drei eine Stegreifrede halten, mit nur einer Minute Vorbereitungszeit! Lilly ist dies meiner Meinung nach am Besten gelungen…aber wir werden gleich sehen…
Noch eine Viertelstunde…und die Jury hat entschieden:
The winner is: Lilly Mayer!!!
Liebe Lilly, unseren allerherzlichsten Glückwunsch!!!
Du hast den Preis mit Abstand gewonnen und unserem ATG den Schulpreis in Höhe von 500,- Euro eingebracht.
Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg in Deiner Schullaufbahn!!!
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