Am Mittwoch, dem 18.10.23, sind wir, der Literaturkurs der Q1 und der Darstellen und Gestalten Kurs der Jahrgangsstufe 10 in Begleitung von Frau Franz, Frau Oetterer und Herrn Baldus nach Köln-Mülheim gefahren, um uns im dortigen Kulturbunker das vom Jugendclub POLYLUX des Schauspiel Köln organisierten und aufgeführten Stück „Friss!… oder?“ anzusehen.
In diesem wird der Blick auf alles rund um das Thema Essen gerichtet.
Das Theaterstück war alles andere als üblich. Bei Beginn war es nicht so, dass alle Platz nahmen und anschließend der Vorhang aufging.
Nein, zunächst ging es für alle Zuschauer ein Stockwerk nach oben, wo wir uns zu Gemüte geführt haben, wie zwei Schauspielerinnen und ein Schauspieler genüsslich einen vermeintlich mit viel zu viel Ketchup und Mayo beschmierten Burger verzehrten, während ihnen die Sauce rinnend über das Kinn lief. Ich persönlich dachte erstmal: „Krass, die Manieren, die die drei an den Tag legen sind echt ungewöhnlich schlecht.“
Weiter ging es dann im zweiten Stock, wo wir uns einer Art Kochshow angeschaut haben. Es wurden eine Tiefkühlpizza und ein Tiefkühlkuchen geschnitten, anschließend verschlungen, ohne zubereitet zu werden. Auch hierbei ließen die klassischen Tischmanieren zu Wünschen übrig.
Dann ging es für das Publikum letztlich doch in den Theatersaal und es wurden die gesellschaftlichen Zusammenhänge zwischen Essen und sozialem Ansehen thematisiert. Später dann wurden wir dazu aufgerufen, unter unseren Stühlen liegende, abgepackte Pommbären zu essen, wenn wir gestellte Fragen mit „ja“ beantworten konnten. Hier wurden Fragen gestellt wie: „Hast du schonmal das Essverhalten einer anderen Person kommentiert?“ oder ähnliche.
Das Thema war sehr interessant, und ich finde, dass es ein wichtiges in der Gesellschaft ist. Die an mich überlieferte Message: Jeder hat seinen eigenen Körper mit seinem individuellen Essverhalten und dieses sollte in keinem Fall kommentiert oder in irgendeiner Form kritisiert werden.
Die für „Aufstand sorgenden“ Szenen am Anfang dienten wahrscheinlich dazu, den Zuschauer auf gewisse Weise „anzuekeln“ und dessen Aufmerksamkeit und Sensibilität zu erregen. Allerdings muss ich sagen, dass dies aus meiner Sicht nur in Teilen gelungen ist, denn für mich haben Manieren nichts mit Essverhalten, sondern mit guten Gepflogenheiten zu tun.
Leni Kapinos, Q1
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