Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

wie bereits angekündigt sollen ab dem 25. Mai die „Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangstufen im Rahmen der vorhandenen personellen und räumlichen Kapazitäten im annähernd gleichen Umfang bis zum Ende des Schuljahres“ in der Schule unterrichtet werden (Präsenzunterricht). Dabei müssen umfangreiche Abstand- und Hygieneregeln eingehalten werden. In den Räumen muss der Abstand von 1,50 Meter eingehalten werden und auch auf den Verkehrswegen und den Pausenräumen muss Abstand gewahrt werden. Die verschiedenen Schülergruppen sollen untereinander möglichst keinen Kontakt haben und Räume dürfen nur einmal am Tag genutzt werden.

Die beiden angehängte Tabellen zeigen, in welcher Art und Weise sich ein Präsenzunterricht unter diesen Bedingungen organisieren lässt. Pro Tag können drei Stufen bzw. Jahrgänge in der Schule unterrichtet werden: die Jahrgänge Q1 und EF und jeweils ein Jahrgang der Sekundarstufe 1 pro Tag. Damit ergeben sich in der kurzen Zeit bis zu den Ferien für jeden Jahrgang der S1 nur noch 4 Tage Unterricht in der Schule. Für die Schülerinnen und Schüler der EF ergeben sich 7 Halbtage. Die Schülerinnen und Schüler der Q1 erhalten deutlich mehr Unterricht, da es bis zum Abitur im nächsten Jahr kaum Zeit gibt Versäumnisse aufzuholen.

Alle Entscheidungen bezüglich der Öffnung der Schulen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Infektionsschutz und dem Wunsch nach einer zügigen Rückkehr zur Normalität. Ich weiß, dass sich viele Schülerinnen und Schüler und viele Eltern mehr Präsenzunterricht erhofft haben. Ich weiß aber auch, dass nicht wenige Eltern sehr besorgt über mögliche Ansteckungsgefahren sind. Ich hoffe Sie verstehen, dass wir beim Infektionsschutz keine Kompromisse machen können, sondern die diesbezüglichen Vorgaben gewissenhaft umsetzen müssen.

 

Gerne erläutere ich Ihnen einige diesbezüglichen Vorgaben und die daraus resultierenden Konsequenzen:

  • Durch das Aufteilen der Lerngruppen erhöht sich der Raumbedarf und der Bedarf an Lehrkräften. Je nach Größe der Klasse muss diese in zwei oder drei Teilgruppen aufgeteilt werden. Wird eine Klasse beispielsweise in drei Teilgruppen aufgeteilt, dann benötigt diese Klasse zeitgleich drei Räume und auch drei Lehrkräfte, die ihren Unterricht dann nacheinander versetzt jeweils dreimal halten müssen. Für einen Jahrgang der S1 brauchen wir somit 6 bis 9 Räume. Um eine „Durchmischung“ der Klassen zu verhindern muss jede Klasse in einem der fünf „Jahrgangs-Cluster“ unterrichtet werden
  • Zusätzlich gibt es die Vorgabe, dass Raumwechsel vermieden werden müssen und ein Unterrichtsraum pro Tag nur von einer (festen) Lerngruppe genutzt werden darf.
  • In der Oberstufe gibt es aber ein Kurssystem, bei dem die Schülerinnen und Schüler in jedem Fach anders zusammengesetzt sind. Kursangebote der Q1 und EF führen daher bei einem Wechsel des Fachs zwangsläufig zur Nutzung eines anderen Raums.
  • Eine Mehrfachnutzung von Räumen ist für Oberstufenkurse zwar theoretisch möglich. Jeder Raum muss nach einer Nutzung aber gründlich gereinigt und die Kontaktflächen desinfiziert werden. Für solch eine gründliche Reinigung brauchen die Reinigungskräfte inklusive lüften ca. 30 Minuten pro Raum. Somit ist es nicht möglich, in den Pausen zwischen den Blöcken alle Räume für eine Nutzung neu herzurichten.
  • Im großen Jahrgang Q1 liegen in der Regel mindestens 6 Kurse parallel. Werden diese Kurse aufgeteilt, dann benötigt allein die Q1 in einem Block 12 Räume und an einem Halbtag mit zwei Fächern 24 Räume.
  • Insgesamt haben wir ohne die Fachräume nur 25 Klassen- und Kursräume. Und wir müssen ja auch noch die EF und einen Jahrgang aus der S1 unterbringen. Das gelingt nur dadurch, dass zusätzliche Reinigungskapazitäten für eine Zwischenreinigung der Klassenräume, der Treppenhäuser und der Toiletten geschaffen wurden und die Fachräume mitgenutzt werden.
  • Rund 20% der Kolleginnen und Kollegen gehören zu einer sogenannten Risikogruppe und dürfen im Präsenzunterricht grundsätzlich nicht eingesetzt werden. Dadurch entsteht besonders in den Oberstufenkursen Vertretungsbedarf bzw. können bestimmte Fächer nicht unterrichtet werden.
  • Durch den personalintensiven Präsenzunterricht werden Kolleginnen und Kollegen zu bestimmten Zeiten nur noch eingeschränkt für das Distanzlernen zur Verfügung stehen.

  

Ich hoffe, dass Ihnen der folgende Plan des Präsenzunterrichts die notwendige Orientierung bis zu den Sommerferien gibt. Der fächerbezogene Stundenplan für die einzelnen Klassen und Stufen an den festgelegten Tagen wird von den Klassen- oder Stufenleitungen verschickt.

Wir freuen uns alle sehr auf den persönlichen Kontakt mit unseren Schülerinnen und Schülern. Hoffentlich wird dieser im kommenden Schuljahr wieder regelmäßiger und zunehmend „normal“. So macht Schule keinen Spaß!

 

Ich wünsche Ihnen und euch alles Gute und weiterhin ausreichend Kraft, um die Krise zu bewältigen. Bleiben wir gesund und zuversichtlich!

 

Balthasar Rechner - Schulleiter -