Die Schulzeitverkürzung an Gymnasien („G8“) führt zu einer erhöhten Stoffdichte am Gymnasium, die nur durch vermehrten Nachmittagsunterricht, auch schon in der Sekundarstufe I, erfüllt werden kann. Dies hat erhöhte Ansprüche an die Lern- und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler zur Folge. Außerdem greifen diese Effekte zunehmend in die familiären und außerschulischen Bereiche der Kinder und Jugendlichen ein. Wir als Schule haben deshalb durch die Einführung des Ganztags unsere Strukturen den äußeren Rahmenbedingungen angepasst, um die Kindern und Jugendlichen ganzheitlich zu fördern und ihnen die optimalen Grundlagen und Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen anzubieten. Das Aggertal-Gymnasium zeichnet sich schon immer durch eine sehr gute Lernatmosphäre aus. Lernende wie Lehrende sollen sich in der Schule wohl fühlen und sich mit ihr identifizieren können. Wir glauben, dass der Ganztag uns dabei hilft, die Belastungen der Schulzeitverkürzung abzufangen und die Lernatmosphäre positiv zu beeinflussen. Der gebundene Ganztag knüpft dabei an gewohnte Strukturen der Grundschule an. Immer mehr berufstätigen Eltern sind die verlässliche Betreuung ihrer Kinder aus der Grundschule gewohnt und erwarten diese auch vom Gymnasium. Der gebundene Ganztag ermöglicht gegenüber dem in der Übermittagsbetreuung üblichen Nebeneinander von Fachunterricht und nachmittäglichem Zusatzangeboten eine sinnvolle, ganztägige Rhythmisierung von Phasen konzentrierten Arbeitens im Fachunterricht und im Klassenverband einerseits und Phasen der individuellen Arbeit und des individuellen Förderns andererseits. Fachunterricht sowie individuelle Förderangebote und erzieherische Arbeit lassen sich enger miteinander verzahnen. Der Ganztag bietet mehr Zeit und Raum, die Schülerinnen und Schüler individueller und bedarfsorientierter zu fördern. In den Stunden des eigenverantwortlichen Lernens (EVA-Stunden) sollen Schülerinnen und Schüler selbstständig an vorgegebenen Aufgaben arbeiten oder mit angebotenen Materialien ihre Förderschwerpunkte bearbeiten. Die EVA-Stunden werden dabei als Wochenplanarbeit organisiert und unterstützen die Selbstorganisation der Kinder und Jugendlichen.
Weitere Ausführungen zum gebundenen Ganztag sind im Ganztagskonzept beigefügt.
|
Inhalt und Ziel |
Der gebundene Ganztag betrifft die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1. Da der Ganztag aufbauend eingeführt wurde, sind im Schuljahr 2017/18 die Jahrgänge 5, 6 und 7 im Ganztagsbetrieb. Die anderen Jahrgänge folgen jeweils ein Jahr später. Ab dem Schuljahr 2019/20 werden alle Jahrgänge der Sekundarstufe 1 im gebundenen Ganztag organisiert sein.
|
Adressat |
Der gebundene Ganztag wurde am Aggertal-Gymnasium zum Schuljahr 2015/16 - beginnend mit dem damaligen 5. Jahrgang - eingeführt. Vorausgegangen war ein längerer Diskussions- und Planungsprozess seit 2012, der auch eine groß angelegte Befragung aller Grundschuleltern im Jahr 2013 beinhaltete. Im Planungsprozess haben Kolleginnen und Kollegen unter anderem auch an bestehenden Ganztagsschule hospitiert. Auf einem pädagogischen Tag wurden erprobte Konzepte anderer Schulen dem Kollegium vorgestellt. Im Schulkonferenzbeschluss vom März 2013 wurde der Start in den Ganztag mit der Fertigstellung der Sanierung verbunden. Der Rat der Gemeinde Engelskirchen beschloss im November 2014 die Einführung des Ganztagsbetriebs am Aggertal-Gymnasium.
|
Geschichte |
Vorrangiges Ziel ist es aktuell, die Strukturen des Ganztags auf die folgenden Jahrgangsstufen 8 und 9 zu übertragen bzw. für diese Stufen die Stundentafel und die Rhythmisierung anzupassen. Die Angebote in den Mittagspausen und im AG-Bereich müssen weiterentwickelt und evaluiert werden. Besonders der Bereich der Förderangebote in der Mittagspause muss weiterentwickelt werden. Der Anteil der Wochenplanarbeit und der Stunden des selbstverantwortlichen Arbeitens muss hinterfragt werden. Denkbar ist es, den Kindern und Jugendlichen mehr Stunden für das individuell gesteuerte Arbeiten und Lernen anzubieten und dafür Stunden des „klassischen Fachunterrichts“ umzuwandeln. Besonders die Elemente der Wochenplanarbeit und der EVA-Stunden können mittelfristig vielleicht auch ansatzweise in die Oberstufe übertragen werden. Der Beschluss der neuen Landesregierung zum 9 jährigen Bildungsgang zurückzukehren hat eventuell auch Konsequenzen für die Ausgestaltung des Ganztags. Noch liegen die rechtlichen Rahmenbedingungen bzw. die Prüfungsordnungen aber noch nicht vor.
|
Perspektive |
Einen