Am 1. März wurden in einer kleinen Feierstunde offiziell ein Bild von Ruth-Rebecca Fischer-Beglückter (geb. 1927) und ein Text, der Aufschluss über die Künstlerin gibt, im Fachraum Geschichte aufgehängt.
Die Künstlerin ist Ruth-Rebecca Fischer-Beglückter, geboren am 6.11.1927 in Köln. Sie besuchte ab 1938 das 1919 gegründete jüdische Gymnasium Jawne in Köln, das zu dieser Zeit die einzige jüdische Schule im Rheinland war, an der das Abitur abgelegt werden konnte.
Der Direktor dieser Schule, Erich Klibansky (1900-1942), setzte sich dafür ein, dass möglichst viele seiner Schülerinnen und Schüler das nationalsozialistische Deutschland mit einem der Kindertransporte verlassen konnten, die zwischen 1939 und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, also dem 1. September 1939, stattfanden. Auf diesem Weg konnten 130 Kinder aus Köln nach England reisen, aus dem gesamten Reich konnten etwa 10.000 jüdische Kinder emigrieren. Die bis 1942 in Köln verbliebenen Juden wurden am 20. Juli desselben Jahres nach Weißrussland deportiert und sofort nach ihrer Ankunft ermordet, unter ihnen auch Direktor Klibansky mit seiner Frau Meta und den drei Söhnen.
Frau Fischer-Beglückter verließ Köln mit ihrer Mutter bereits im November 1939 in Richtung Santiago de Chile. 1981 kehrte sie nach Köln zurück, wo sie bis 2017 als freie Künstlerin lebte. Bis zum Jahr 2017 nahm sie an dem am 27. Januar stattfindenden Schülergedenktag der Stadt Köln teil. Am dortigen Löwenbrunnen wird an diesem Tag der Deportation von 1.100 jüdischen Kindern aus Köln gedacht. Der Brunnen befindet sich in etwa dort, wo vor dem Krieg die Jawne war.
Bevor sie Ende 2017 Köln aus Altersgründen verließ, schenkte sie einen Teil ihrer Bilder Schulen und anderen Institutionen. Das Aggertal-Gymnasium erhielt in diesem Zusammenhang dieses Bild. Es verbindet uns mit einer Überlebenden des Holocaust.
Daniela Deres
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